Freilandhaltung für adulte Tiere

Landschildkröten sollten an der frischen Luft gehalten werden. Die Wildtiere sind nur dann richtig glücklich. Ein Freilandgehege sieht zudem recht schön aus und bereichert den Garten. Die Tiere zeigen dort ihr natürliches Verhalten. Es macht Spaß, die Tiere so zu beobachten!

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Standort


Das Gehege sollte stets an einem ruhigen Ort im Garten errichtet sein. Eine befahrene Straße ist also nicht gerade ideal. Der Bereich darf auch nicht mit Düngemittel oder Ähnlichem verunreinigt sein. Viel Sonne aber auch etwas Schatten sollten vorhanden sein.

Größe


IMG_5540In ihrem natürlichen Biotop bewegen sich die Tiere in mehreren hundert Quadratmetern. Dies können

natürlich nur die wenigsten Halter sicherstellen. Die Tiere sollten daher so viel Platz wie nur möglich erhalten. Gerade im Zusammenleben mit anderen Artgenossen ist das wichtig. So wird unnötiger Stress unter den Tieren vermieden. Dazu sollte das Gehege immer an die Tiere angepasst sein. Jungtiere würde man nur schlecht auf einem auf 20 m² begrenzten Territorium finden. Damit sich die Tiere selbstständig von den Kräutern ernähren, schlage ich 10 m² pro Tier vor. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist aber trotzdem notwendig.

In Deutschland gibt es Mindestanforderungen für das Gehege. Die achtfache Länge der größten Schildkröte als Gesamtlänge und die Hälfte der Gesamtlänge als Breite sind Vorschrift. Ab dem dritten Tier pro Gehege sollte man 10 % und ab dem fünften Tier sogar 20 % Fläche zusätzlich einkalkulieren. Diese Mindestanforderungen finde ich allerdings viel zu gering bemessen.

Gehege-Umgrenzung


Die Umgrenzung sollte mindestens 10 cm tief in der Erde verankert sein. Die Höhe darf 30 cm nicht unterschreiten. Zur Abgrenzung eignen sich eine Natursteinmauer oder Holzpalisaden. Ich benutze ein mit Steinen gefülltes Drahtgitter. Ein reiner Maschendraht ist nicht zu empfehlen. Die Landschildkröten könnten sich verletzten. Egal für welche Art von Begrenzung Sie sich entscheiden – die Begrenzung sollte blickdicht sein. Die Tiere sollten das Ende der Anlage erkennen können.

Bepflanzung


 

IMG_4327Eine Bepflanzung ist sehr wichtig. Sie schafft Schatten und gibt Möglichkeiten zum Verstecken.

Neben den Futterpflanzen (siehe Ernährung) sind Lavendel, Rosmarin, Thymian und Salbei dafür gut geeignet. Die ätherischen Öle von Thymian und Lavendel pflegen den Panzer der Landschildkröte. Natürlich sollte man den Hibiskus – die „Praline“ der Landschildkröten – nicht vergessen. Margerite blüht sehr schön im Sommer. Mit etwas Glück bleiben auch einige Blüten an diesem Gewächs.

Nach dem Kauf, sollte man einige Zeit warten. Dünger, der meist zu den Pflanzen gegeben ist, sollte erst verbraucht sein.


Kurz zusammengefasst:IMG_5516

  • Das Gehege nie nahe an einer viel befahrenen Straße planen
  • Immer die sonnigste Stelle im Garten wählen – Schattenplätze nicht vergessen
  • Eine stabile, blickdichte und ausbruchssichere Umgrenzung bauen. Die Tiere sind nicht zu unterschätzende Ausbruchskünstler!
  • ein Schutzhaus in Form eines Gewächshauses oder Frühbeets inklusive Wärmelampen und Heizmöglichkeiten einrichten
  • Futterpflanzen im Gehege verteilen
  • Steine, Wurzeln und Pflanzen als Versteckmöglichkeiten bieten
  • Eierlegemöglichkeiten einrichten
  • Wasserschalen bereit stellen